Freilandtomaten

So manche Leute gehen davon aus, dass sich Tomaten lediglich in einem eigens angefertigten Tomatenhaus züchten lassen, da sie für die Haltung z.B. im Garten viel zu empfindlich sind. Sowohl Regen als auch stark unbeständige Temperaturen können bei gewöhnlichen Tomaten bereits dafür sorgen, dass die gesamte Zucht fehlschlägt und die Pflanze kaum Früchte trägt. Bei Freilandtomaten hingegen besteht diese Problematik nicht. Bestimmte Schutzmechanismen und Widerstände bieten Freilandtomaten die Robustheit, die sie benötigt, um auch stärkere Schwankungen in der Witterung sowie den Befall von Krankheitserregern zu überleben.

Was sind Freilandtomaten?

Grundsätzlich versteht man unter Freilandtomaten eine Gattung der Tomate, die besonders widerstandsfähig ist und im Gegensatz zur gewöhnlichen Tomate in der Lage ist, verschiedenen Witterungsbedingungen zu trotzen.

Ein weiterer großer Vorteil von Freilandtomaten ist die starke Widerstandskraft gegenüber der Pilzkrankheit Phytophtora infestans. Dieser Pilz lässt gewöhnliche Tomaten bei starker Feuchtigkeit besonders schnell eingehen und verderben. Da die Freilandtomate auch diesbezüglich sehr robust ist, verträgt sie hohe Feuchtigkeit durch zum Beispiel Regen sowie darauffolgende Pilzinfektionen ausgesprochen gut.

Ein weiterer Schutz für äußeren Einflüssen und Bedrohungen bietet die oftmals besonders schnittfeste und stabile Schale. Alles in allem sind Freilandtomaten also somit in der Lage, außerhalb eines Gewächshauses, sowohl bei Tag als auch bei Nacht, zu überleben und Früchte zu tragen. Dies bietet den Vorteil, dass beim Pflanzen von Tomaten Platz und Material gespart werden kann, da nicht extra ein kleines Gewächshaus oder dergleichen errichtet werden muss.

Verschiedene Sorten der Freilandtomaten

Wer nun glaubt, dass die Freilandtomate zwar sehr robust aber dafür eintönig ist, der irrt sich gewaltig. Es gibt unzählige Sorten, die sich anhand verschiedenster Merkmale voneinander unterscheiden. Dabei behalten sie zwar alle die typischen Vorzüge der Freilandtomate, doch geben dafür keineswegs ihre Vielseitigkeit auf. Unterscheiden lassen sich Freilandtomaten in verschiedene Kategorien. Zwar kann man auch hier die grobe Differenzierung in Stabtomaten, Cherrytomaten und Fleischtomaten vornehmen, doch würde dies nicht genügen, um die Vielzahl an Freilandtomaten darzustellen.

Dementsprechend folgen hier ein paar Beispiele der beliebtesten Sorten von Freilandtomaten:

Rote Murmel

Sie ist weniger außergewöhnlich, doch begeistert und überzeugt durch die Kombination aus saftigem Geschmack bekannter Tomaten und robuster Hülle. Gerade diese Robustheit macht sie besonders knackig und zum beliebten Snack für zwischendurch. Von der Optik her macht sie sich besonders gut an Zäunen oder Flächen, an denen ihr buschiger Wuchs gut zur Geltung kommt.

Earl of Edgecombe

Diese Sorte stammt ursprünglich aus Neuseeland und hat sich als sehr pflegeleicht und robust erwiesen. Ihr kräftiges Orange und ihr süßer sowie würziger Geschmack machen sie zu einem unverkennbaren Hingucker.

Golden Currant

Sie stellt das gelbe Gegenstück zur oben genannten Roten Murmel dar. Sie gilt als besonders widerstandsfähig gegenüber Keimen, Pilzen und verschiedensten Krankheiten. Während der gesamten Saison bietet sie viele Früchte, die durch ihre besondere Süße bestechen. Wie die Rote Murmel trägt sie Früchte, die in etwa so groß sind wie Johannisbeeren und zum Naschen einladen.

Black Plum

Falls besonders würzige Tomaten bevorzugt werden, eignet sich diese Gattung hervorragend. Hierbei handelt es sich um eine Eiertomate von dunkelroter bis bräunlicher Färbung, die besonders schnittfest und robust ist. Besonders beliebt ist sie in Salaten als würziger Zusatz.

Fonarik

Diese Sorte wird besonders gern zur Verarbeitung genutzt. Hierbei handelt es sich um eine Flaschentomate von tieforangener Farbe, die äußerst pflegeleicht und robust ist.

Zwar sind dies nur ein paar wenige Beispiele von Freilandtomaten, doch haben sie alle eines gemeinsam: Ihre Robustheit und Widerstandskraft. Ganz gleich, ob es sich dabei um kleinste Tomaten in der Größe einer Johannisbeere handelt, oder um faustgroße Fleischtomaten, die typischen Merkmale von Freilandtomaten bleiben immer erhalten.

Anbau und Pflege von Freilandtomaten

Mit der Aussaat sollte, wenn möglich bereits Ende Februar begonnen werden, spätestens Mitte März. Dies liegt vor allem daran, dass die Pflanze eine gewisse Zeit benötigt, um zu wachsen und einen dementsprechenden Ertrag zu bringen. Generell sollte auf qualitativ hochwertiges Saatgut geachtet werden sowie auf die richtige Konsistenz der Erde, in der die Tomate angepflanzt werden soll.

Circa zwei Wochen nach Aussaat der Pflanze zeigen sich im Normalfall die ersten Blätter, was nun die Vereinzelung der Tomate erforderlich macht. Hierfür trennt man die Wurzeln von der dementsprechend lockeren Anzuchterde und setzt die kleinen Pflanzen in angemessen große Gefäße. Solange sich diese in den Gefäßen befinden, sollte die Erde immer feucht gehalten werden, um optimale Versorgung und somit optimales Wachstum zu gewährleisten.

Mitte Mai wird es dann Zeit, die Pflanzen ins Beet zu befördern. Dafür sollte der Boden an der gewünschten Stelle angemessen gelockert werden, sodass die Tomate ohne großen Widerstand "ankommen" kann. Der Boden sollte dabei mit Dünger gefüllt sein, um eine ausreichende Nährstoffversorgung zu gewährleisten.

Je nach Pflanze sollte ein Rankstab positioniert werden, um sicherzustellen, dass die Pflanze auf angemessene Art und Weise steht. Somit können auch starke Windböen die Pflanzen nicht umwerfen oder zerstören. Zwar sind Freilandtomaten sehr robust und dementsprechend gegen Krankheitserreger relativ geschützt, doch sollten sehr stark wachsende Pflanzen regelmäßig ausgelichtet werden, um die Fläche, auf der sich mögliche Schimmelpilze oder andere Schädlinge ausbreiten können, zu minimieren.

Auch Freilandtomaten sollten natürlich regelmäßig gegossen werden. Trotz allem sollte auch hier darauf geachtet werden, dass so wenig Wasser wie möglich die Blätter berührt. Triebe, die keine Früchte tragen sollten entfernt werden.

Im Prinzip sind Freilandtomaten nicht schwerer anzupflanzen, zu pflegen oder zu halten, als gewöhnliche Tomaten. Sie bieten viele Möglichkeiten der Anwendung und sind durch ihre Widerstandskraft in der Lage, ohne allzu große Mühen des Gärtners zu überleben und viele Früchte zu tragen. Dementsprechend zu empfehlen sind sie für Hobbygärtner jeder Art. Dabei spielt es keine Rolle, ob man Anfänger oder bereits fortgeschritten ist. Jeder, der einen eigenen, kleinen Garten hat, ist in der Lage, Freilandtomaten anzubauen. Dennoch sollte natürlich auch hier bedacht werden, dass es sich, trotz allen Schutzmechanismen und pflanzeneigenen Widerständen um Pflanzen handelt, die Pflege und richtiges Timing benötigen, um optimal zu wachsen und dementsprechenden Ertrag zu liefern. Dennoch lässt sich mit den vielen Sorten von Freilandtomaten viel Freude beim Gärtnern und beim Zubereiten sowie Naschen der Früchte haben.

Artikel vom 26.07.2020