Tomatenerde wiederverwenden
Der Herbst ist da, der Winter steht vor der Tür und alle reifen Tomaten sind schon abgeerntet worden. Die Früchte die es nicht zur Vollreife geschafft haben, kommen zum Nachreifen in die Wohnung oder ins Haus. Wenn man nun die Tomaten in Pflanzenkübeln gezogen hatte, bleibt neben der eigentlichen Pflanze auch die Erde übrig. Doch was macht man mit dieser Tomatenerde, die man doch für viel Geld gekauft hat. Zum Wegwerfen ist sie eindeutig zu schade.
Vorteile und Nachteile beim Tomatenerde wiederverwenden
Doch das Wiederverwenden der Tomatenerde ist nicht unumstritten. Es gibt sowohl Vorteile als auch Nachteile bei dem Wiederverwenden von schon benutzter Erde. Nachfolgend die Vorteile und Nachteile im Überblick.
Vorteile
- Man spart weitere Kosten
- Gut für die Umwelt, da unter anderem Plastik bei neuer Erde gespart wird
- Man spart Schlepparbeit für die Beschaffung der neuen Erde
Nachteile
- Das Aufbereiten und Wiederverwenden ist mit Arbeit verbunden
- Alte Erde kann von Schädlingen (z.B. Dickmaulrüsslerlarven) und Pilzen (wenn die Tomatenpflanze schon befallen war, sollte man die Erde nicht mehr verwenden) befallen sein
- Der Ausgleich der fehlenden Nährstoffe kann zu einer Überdüngung führen
Achtung Wer seine Tomaten mit Salzwasser bewässert hat, sollte die Erde nicht mehr verwenden. Hier kann die Salzkonzentration über die Zeit zu stark sein, sodass man die Erde lieber nicht mehr für eine weitere Saison nimmt.
Tomatenerde zum Wiederverwenden aufbereiten
Bevor man die Tomatenerde wiederverwendet, muss sie erst einmal entsprechend aufbereitet werden. Dafür breitet man die komplette Erde großflächig aus. Nun kann man die Erde auf Schädlingsbefall untersuchen. Anschließend zerkleinert man die ganze Erde. Wenn noch kleine Wurzeln darin zu finden sind, macht das nichts.
Nun kann man aus dieser alten Erde einen neuen Nährboden für die Tomaten zusammenstellen. Eine Zusammenstellung sieht beispielsweise ungefähr so aus:
- 50% alte Erde
- 20% neue Erde
- 10% Blätter
- 10% Kompost
- 10% Bimssand
- Dünger
Beim Dünger sollte man keinen Flüssigdünger verwenden, sondern beispielsweise Mist oder Hornspäne. Im Vergleich zu Flüssigdünger wirkt dieser Festdünger zwar langsamer, dafür aber deutlich länger. Der Dünger + Kompost sorgt für die Nährstoff-Anreicherung der neuen Erde. Zwar hat der Kompost schon auch Nährstoffe, für einen Starkverzehrer, wie es die Tomate nun einmal ist, wäre das aber zu wenig.
Alle Bestandteile müssen nun gut durchmengt werden. Anschließend etwas anfeuchten (aber nicht durchnässen!) und in einem abgedunkelten Gefäß trocken lagern.
Video: Topferde aufbereiten und immer wieder nutzen
Mehr zum Thema Erde und deren Wiederverwendbarkeit, sowie eine Mischung aus 70% der alten Tomatenerde, findet man im nachfolgenden Video: